06.05.2024 – 07.05.2024 |
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06.05.2024 Ruhetag: Kroatien, Insel Murter, Murter Stadthafen |
07.05.2024 Start: Kroatien, Insel Murter, Murter Stadthafen – Ziel: Kroatien, Festland, Primosten, Bucht Fahrzeit 8 Stunden, Strecke 33,8 sm davon 25,9 sm unter Motor und 7,9 sm unter Segel |

Der erste, von zwei geplanten Ruhetagen begann mit einem ausgiebigen Frühstück im Cockpit. Bei unserem täglichen Wettercheck mussten wir wieder einmal erfahren wie eng verbunden unser Leben mit dem Wetter ist. Schlechtes Wetter mit viel Wind aus SO sollte kommen. Die einzige Entscheidung die wir jetzt noch treffen konnten: bleiben wir länger als geplant oder verzichten wir auf den 2. Ruhetag und machen uns auf den Weg. Da wir noch Freunde treffen wollten entschlossen wir uns für die Weiterfahrt.

Wir erledigten unsere Wäsche und unsere Einkäufe. Von dem gesparten Geld des Ankerrelais kauften wir uns ein paar Sachen für unsere Angelausrüstung. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Aufräumarbeiten.
Bei einem gemütlichen Abendessen besprachen wir dann unsere Weiterreise. Wir wussten, dass es nicht gerade ideale Bedingungen für die Weiterfahrt geben würde aber uns war es immer noch lieber als gegebenenfalls tagelang hier festzusitzen.
Um kurz nach 8 Uhr ging es dann los, erstmal raus aus Murter Richtung Süden und wie bei einem Fischkutter, wurden die Möwen unsere Begleiter.

Der Wind machte es uns richtig schwer an diesem Tag. Ständig wechselten die Windstärken von 7 auf 18 kn, manchmal sogar auf über 20 kn und das zumeist fast von vorne. Zwischendurch gab es dann den ein oder anderen Winddreher der das Vorhaben „Segeln“ nicht erleichterte.
Nur die Möwen, die blieben unsere treuen Begleiter. Es ist wirklich beindruckend, zu sehen was für Flugkünstler diese Vögel sind.
Immer wieder haben wir die Segel gestrichen und sind schaukelnd unter Motor weiter gefahren. Wir versuchten zwischen den Inseln etwas Schutz vor dem Wind und vor allem vor den ungemütlichen Wellen zu finden. Das machte auch ganz schön müde, wie man an der Crew sieht. Aber so schlimm kann das Geschaukel gar nicht gewesen sein, wenn die beiden in aller Seelenruhe schlafen können. Vielleicht ist es auch das Vertrauen in den Skipper, hihi.


Aber alles geht auch mal vorbei und schön langsam näherten wir uns unserem Ziel.


Endlich, wir hatten unsere Bucht Grebasica erreicht, jetzt nur noch eine gute Seemeile rein in die Bucht, dachten wir. Nur der Wind, der spielte nicht mit, je weiter wir zu unserem Ankerplatz kamen, desto kräftiger blies der Wind. Als wir unseren Ankerplatz erreichten hatten wir 27 kn Wind genau auf die Nase. Wir mussten gar nicht viel reden, uns war sofort klar, dass hier ist kein guter Platz zum Übernachten. Also Kehrtwendung und raus aus der Bucht. Jetzt hatten wir den Wind genau von hinten und wir machten unser Großsegel, das wir seit Stunden als Stützsegel nutzten, auf und wurden regelrecht vor dem Wind hergetrieben. Wir trauten unseren Augen nicht, fast 8 Knoten, wir flogen jetzt mit den Möwen.

Aus der Bucht raus mussten wir unser Segel bergen da der Wind jetzt volle Breitseite kam. Das Segel einholen bei solchen Winden ist dann schon auch immer ein kleiner Kampf, da ich dafür immer vor zu Mast muss. Einstweilen sind wir aber ein gut eingespieltes Team und jeder kennt seine Aufgaben, sodass auch solche Manöver sicher von statten gehen.

Unser Plan B war Primosten, ein kleiner Küstenort mit gut geschützten Ankerplätzen und ein Bojenfeld direkt vor dem Ort, so dachten wir.

Primosten in Sicht, jetzt nur noch ums Eck dann sind wir da.

Fertigmachen zum Anlegen
Der Ort war da, die Ankerplätze waren da und auch das Bojenfeld war da. Was aber auch noch da war, war der Wind und das ganz schön kräftig. Trotzdem dass einige Boote in der Bucht ankerten entschieden wir uns für eine etwas ruhigere Nacht und machten an einer Boje fest. Es hört sich jetzt sehr einfach an, aber es ist eine echte Herausforderung bei so einem Wind eine Boje aufzunehmen. Auch hier merkten wir, dass wir ein gut eingespieltes Team sind und so klappte das Manöver souverän und sicher. Wir waren richtig stolz auf uns, da wir ja auch bei anderen Booten sahen wie schwierig es sein kann bei solchen Widerlichkeiten eine Boje aufzunehmen.
Eine anstrengender Tag ging zu Ende zu und wir freuten uns auf ein gutes Abendessen und eine sichere Nacht. Am späten Abend hatte dann auch der Wind deutlich abgenommen, sodass eine ruhige Nacht zu erwarten war.