14. – 16.05.2024
14.05.2024
Start: Kroatien, Festland, Split, Bucht Poljud – Ziel: Kroatien, Insel Brac, Bucht Luka
Fahrzeit 9,2 Stunden, Strecke 39,6 sm davon 6,6 sm unter Motor und 33 sm unter Segel
15.05.2024
Kroatien, Insel Brac, Bucht Luka
16.05.2024
Kroatien, Insel Brac, Bucht Luka

Irgendwie wollte es einfach nicht richtig Sommer werden, immer wieder brachte das Wetter  heftige Winde, Regen oder Gewitter. Vor allem war es an den Abenden noch ziemlich kühl. Am schwierigsten ist es zur Zeit längere Routen mit den aktuellen Winden zu planen. Entweder kommt der Wind mit Urgewalt aus der nördlichen Ecke oder er drückt aus dem Süden. Das war die Richtung, in die wir segeln wollten. 

Nach den schönen und entspannten Tagen in Split wollten wir alle vier auch wieder weiter, schließlich sind wir ja Vagabunden und keine Ortsansässigen. Es wurde auch Zeit, dass wir weiterzogen, denn es wurden für die nächsten Tage Starkwinde mit bis zu 35 kn (ca. 70 km) aus dem Süden und heftigen Gewittern angekündigt. 

Nachdem wir die letzten Tage mit unseren Freunden wirklich entspannt verbrachten und das beruhte auf Gegenseitigkeit, beschlossen wir, ein Stück des Weges gemeinsam zu reisen. Jetzt durchpflügten wir praktisch mit 2 Booten, 4 Personen und 2 Katzen die Adria.

Nochmal zur Erinnerung: die Crew der Sämely, einem Katamaran besteht aus Marc, Esther und deren Kapitän Kater Sämi.

Noch vorm Aufstehen ging es los

Wir packten also unsere sieben Sachen, holten unseren Anker ein und fuhren los, trotz schwieriger Bedingungen wie dicke Regenwolken, die immer wieder ihre Pforten über uns öffneten, Donnerkrollen, das uns ständig nach Blitzen suchen ließ und heftigem böigem Wind aus Süden, der unsere Segel strapazierte.

Diese Dinger haben eine richtig laute Hupe

Unser nächstes Ziel, ca 40 sm weiter im Süden am südlichen Ende der Insel Brac, war eine tiefe Bucht, die von allen Seiten gut geschützt war. In dieser Bucht angekommen wurden wir von einem jungen Mann empfangen, der uns auch beim Anlegen an einer Boje behilflich war. Nach einer kurzen Prüfung der Boje stand für uns fest, hier lagen wir sicher und konnten den Sturm vorbeiziehen lassen.

Für die nächsten Tage lagen wir so gut geschützt, dass wir fast vergaßen, dass ein paar Seemeilen weiter der Bär steppte. Wir nutzten diese Zwangspause für einen ausgiebigen Sparziergang durch eine immer wieder beeindruckende Landschaft und besuchten einen Einödhof, der selbstgepresstes Strohblumenöl verkaufte. Wenn man den Informationen von Goggle vertrauen kann, ein echtes Wundermittel für alle möglichen Wehwechen, aber leider nur mit Gold aufzuwiegen. Auch das Kulinarische kam nicht zu kurz, denn wir bestellten uns für einen Abend in der Konoba eine Peka mit Lamm, ein äußerst leckeres dalmatisches Gericht.

Im Grunde genommen ein einfacher “Eintopf” mit Lamfleisch, Kartoffeln, Paprika und Zwiebeln. Die Zubereitung ist das, was diese Peka so lecker macht. Alles wird in eine, in diesem Fall, runde Auflaufform gegeben, mit einer Tonhaube abgedeckt und Stunden in einem Holzofen geschmort. Mann, ich sage euch, man konnte nicht mehr zum Essen aufhören und am Schluß leckte man sich alle Finger ab !

Am letzten Tag in der Bucht erledigte jede Crew kleinere Arbeiten am eigenen Boot und die Sämely spendierte uns 100 Liter Wasser, da sie laut Aussage des Kapitäns zu viel Strom produziert und mit ihrem Wasssermacher Frischwasser zubereitet hatten. Wir transportierten per Dingi das Wasser in einem 100 Liter Wassersack von der Sämely zur Jumeni ( wir haben ihn dieses Jahr zum 1. Mal auf unseren Törn mitgenommen ), zogen ihn mit einem Fall und einer Winsch (Winde) an Bord der Jumeni und ließen dann das Wasser in unsere Tanks laufen. Wieder ein Plan, den man sich im Winter ausgedacht hatte und der funktionierte!

Unglaublich, auf dieser Insel wachsen Megayachten unter den Bäumen.

Und hier noch eine kleine Anekdote zum Thema: man soll die Götter nicht erzürnen….

Am Nachmittag des letzten Tages bei einer gemeinsamen Tasse Kaffee ließ Marc, natürlich augenzwinkernd, den Spruch los, “ich bin schon ein wenig enttäuscht, wie hatten ja gar keinen Wind”. In der folgende Nacht bereute Marc vermutlich diese locker ausgesprochenen Worte einige Male, da uns dann die Götter zeigten, wo der Hammer hing!

Es ging aber alles gut, da wir ja sicher an den Bojen hingen.

ACHTUNG, ACHTUNG, es gibt auch megagefährliche Ungeheuer auf dieser Insel.

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