03. – 05.06.2024
03.06.2024
Start: Griechenland, Ionisches Meer, Insel Korfu, Petriti
Ziel: Griechenland, Ionisches Meer, Festland, Syvota
Fahrzeit 5,2 Stunden, Strecke 15,7 sm davon 4,7 sm unter Motor und 11 sm unter Segel
04.06.2024
Start: Griechenland, Ionisches Meer, Festland, Syvota
Ziel: Griechenland, Ionisches Meer, Insel Paxos, Megonisi
Fahrzeit 3,9 Stunden, Strecke 15,3 sm davon 5,6 sm unter Motor und 9,7 sm unter Segel
05.06.2024
Start: Griechenland, Ionisches Meer, Insel Paxos, Megonisi
Ziel: Griechenland, Ionisches Meer, Festland, Preveza
Fahrzeit 9 Stunden, Strecke 31,6 sm davon 6,6 sm unter Motor und 25 sm unter Segel

In den nächsten Tagen wurde uns alles geboten, was das Seglerleben so zu bieten hatte. Planungen, die über den Haufen geworfen wurden, viel Wind, wenig Wind, Regen, Sonnenschein, volle Buchten mit Ankerchaos und schöne Überraschungen.

Los ging es gleich beim ersten Stepp, wir waren noch keine 2 sm unterwegs, um festzustellen, dass Wind und Wetter komplett anders waren als vorausgesagt. Dies war einer dieser Augenblicke, wo man im schaukelnden Cockpit sitzt, es regnet, der Wind kommt genau von vorne, eine unangenehme Welle baut sich gerade auf und man weiß, dass dies für die nächsten Stunden so weitergehen wird. Nein Danke, keinen Bock ! Wir schmissen unsere Planung über den Haufen, suchten uns kurzfristig einen Ankerplatz, der besser anzufahren war und änderten unseren Kurs. In unserem Fall war es der Ort Syvota, für den wir uns entschieden hatten. Im Sommer ist dieser Ort so voller Touristen, dass wir ihn immer gemieden hatten, wir aber neugierig genug waren, um herauszufinden, was den Ort so attraktiv machte. Jetzt, in der Vorsaison, war die beste Gelegenheit, solche Orte kennenzulernen und was soll ich sagen, es hatte sich gelohnt !

Syvota ist ein netter kleiner Ort mit einer schönen Hafenanlage, der trotz der Touristenanstürme im Sommer es irgendwie geschafft hat, seinen griechischen Charme fast in Gänze zu erhalten. Auch wir haben uns ein bisschen in den Ort verliebt.

Nachdem wir den ganzen Vormittag durch den Ort bummelten, das Wetter hatte sich einstweilen auch deutlich verbessert, machten wir uns am frühen Nachmittag auf den Weg zu unserem eigentlichen Ziel, der Insel Paxos, um dort in der Bucht Megonisi zu ankern. Wir wussten schon beim Losfahren, dass das Ankern in Megonisi zu einer Herausforderung werden würde. Da wir ziemlich spät am Nachmittag in der Bucht ankommen würden, würde diese schon ziemlich voll mit Booten sein und so war es dann auch.

Nachdem wir angekommen waren “peilten” wir erstmal die Lage und kreisten etwas in der Bucht. Ganz hinten in einer Ecke, wir kannten diese schon von vor zwei Jahren, entdeckten wir noch ein Plätzchen und steuerten dieses an. Wir stellten fest, dass es doch ein bisschen eng werden wird, wenn wie angekündigt der Wind in der Nacht drehen würde und entschlossen uns eine Landleine auszubringen. Das Boot wird dabei mit einer Leine an Land fixiert und kann sich somit nicht mehr drehen.

Ganz schön eng hier.
Das erste Boot auf der linken Seite treffen wir immer wieder.
Nicht auf den Grill schauen, die Leine an Land ist das Objekt das wir zeigen wollten.

Diese Entscheidung war auch gut, denn das Chaos nahm nun seinen Lauf. Es kamen immer wieder Boote, die ankerten, obwohl eigentlich kein Platz mehr dafür da war und die Abstände zu den anderen Booten immer enger wurden. Leider hatten auch wir so einen Ankerkasperl direkt vor unserem Bug. Nachdem der Wind jetzt auch noch drehte, kam Bewegung in und auf den Booten. Überall wurde gedrückt, geschoben und geflucht. Auch unser Ankerkasperl touchierte dann den Bug unserer Jumeni mit seinem Heck. Nach lautem Rufen und Pfeifen kam dann ein total verschlafenes Männelein aus den Tiefen seines Bootes, schaute total verpeilt in die Runde, holte seine 5 m Ankerkette ein und machte sich ohne Worte von dannen. Wir hatten keinen Schaden am Boot und waren einfach nur froh, wieder etwas mehr Platz zu haben.

Unser Abendessen ließen wir uns trotzdem schmecken.

Einige Boote hatten dann doch umgelegt, aber leider gab es auch ein paar Unverbesserliche, denen es anscheinend vollkommen egal war, wie dicht sie anderen auf der Pelle saßen. Man merkte, die Hauptsaison kommt schon langsam näher.

Ein Hafenkinoabend genügte uns und wir verließen am nächsten Morgen die Enge der Bucht und steuerten unser nächstes Ziel, die Stadt Preveza, an.

Auf Wiedersehen Megonisi.

Bis auf ein kurzes Stück hatten wir optimalen Segelwind, der zum Nachmittag immer mehr auffrischte. Kurz vor der Hafeneinfahrt hatten wir dann fast 20 kn Wind, jetzt musste auch noch der Kurs geändert werden, so dass der Wind von der Seite kam und das war uns für die Hafeneinfahrt dann wirklich zu viel. Wir strichen die Segel und fuhren unter Motor zu unserem Ankerplatz. Pünktlich zum Ankern öffnete wieder einmal der Himmel seine Pforten und ließ viel Wasser herabfallen. Auch der Wind zeigte nochmal was er so alles drauf hatte und schickte uns Böhen über 50 km/h. Taff wie wir waren, ließen wir uns nicht beirren, suchten in Ruhe einen Ankerplatz, setzten unseren Anker und als von uns beiden das OK kam, dass der Anker sicher sitzt, war der ganze Wetterspuk plötzlich auch vorbei. Zumindest waren die Jumeni und ich frisch geduscht und zur Belohnung zeigte sich die Sonne auch noch ein bisschen. Wieder einmal hatten wir einen schönen Segeltag erleben dürfen.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert