Tag 011 – 018 / 03.05. – 10.05.2025 |
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Start: Kroatien, Adria, Insel Cres, Bucht Sonte Ziel: Kroatien, Adria, Festland, Split, Bucht Poljud Fahrzeit: 30,7 Stunden, Strecke: 141,4 sm davon 105,9 sm unter Motor und 35,5 sm unter Segel |
Unglaublich wie schnell die Zeit vergeht ! In der Ankerbucht Sonte auf Cres entschied sich Günther, Skipper der Xanthus of Sark und lieber Freund, uns bis nach Split zu begleiten. Zuerst brauchten wir einen guten Unterschlupf, da sich wieder einmal ein kleines Unwetter anbahnte. Wir hatten uns für Murter entschlossen, da wir dort vor den kommenden Gewittern und Starkwinden den besten Schutz hatten.

Es eilte etwas, da die Schlechtwetterzelle schneller als angekündigt war. Wir machten uns gleich am nächsten Morgen auf den direkten Weg nach Murter mit nur einem Zwischenstopp, irgendwo auf den Inseln Ist oder Molat. Insel Molat, genauer die Bucht Jazi, wurde dann unser Ankerplatz für die Nacht. Wir freuten uns wieder eine schöne Bucht zum Ankern gefunden zu haben und verbrachten dort eine ruhige Nacht.




Am nächsten Tag um 8 Uhr morgens ging es dann weiter, 40 sm Richtung Murter in den Stadthafen. Auch für diesen Tag mussten wir die Segel eingepackt lassen, da der Wind nicht so wollte wie er gebraucht wurde. Der Wind drückte uns ständig auf die Nase und für langes Kreuzen fehlte uns die Zeit, die Schlechtwetterzelle kam in großen Schritten näher.
In Murter angekommen erlebten wir zuerst mal eine große Überraschung und wussten nicht, ob wir uns darüber freuen oder ärgern sollten. Ankern war im Stadthafen nicht mehr erlaubt, dafür gab es jetzt Bojen zum Anlegen, natürlich gegen Bezahlung. Lange ärgern nutzte nichts, wir machten uns an einer Boje fest. Und waren nach zwei Tagen auch etwas dankbar, dass es Bojen zum Festmachen gab.

Am nächsten Tag standen wir dann mitten in der Schlechtwetterzelle. Der Wind blies ordentlich, das Wasser schaute aus, als ob es kochen würde und rings herum immer wieder Donnergrollen. An Landgang war überhaupt nicht zu denken, außer man liebte es, mit dem Dingi zu fliegen. Einige Segler, die glaubten dem Wetter trotzen zu können und ablegten, waren einige Stunden später wieder Nachbarn im Bojenfeld und sorgten für einen kurzweiligen Hafenkino-Nachmittag. Gegen Mitternacht zeigte uns dann die Natur was sie kann. Blitze, die man fast riechen konnte, Donnerschläge, die bis in die Magengrube fuhren und Regenmassen wie ein Vorhang, so dass man die Nachbarboote nicht mehr erkennen konnte. Als man dachte, heftiger kann es nicht mehr kommen, kam der Trommelwirbel. Hagel mit daumengroßen Hagelkörnern, die das Vorschiff wie eine Schneelandschaft ausschauen ließen. Eineinhalb Stunden hielt uns das Unwetter in Atem und jetzt war wirklich der Augenblick, an dem wir froh waren an einer gut verankerten Boje zu hängen.


Einen Tag brauchte es noch, bis sich das Wetter wieder beruhigte. Zumindest war es am nächsten Tag möglich an Land zu gehen, was wir nutzten um unsere Wäsche zu waschen und Einkäufe zu erledigen. Auf ein schönes Eis mussten wir schweren Herzens verzichten, da Murter anscheinend zu dieser Jahreszeit noch im Wintermodus ist. Es gab wirklich an keiner Eisdiele und auch in keinem Cafe ein Eis.


Nach zwei Tagen zeigte sich das Wetter wieder von seiner schönen Seite und wir machten uns weiter auf den Weg nach Split. Nach 32 sm ließen wir unseren Anker in Rogoznica fallen, um dort die Nacht geschützt zu verbringen. Auf der letzten Etappe nach Split spielte dann endlich auch der Wind mit und wir konnten den größten Teil der letzten 30 sm unter Segel zurück legen.

In der Bucht Poljud konnten wir dann nach 3 Versuchen unseren Anker festsetzen. Die Freude darüber währte nicht lange. Gerade fertig mit klar Schiff machen, kam ein Amerikaner mit seinem Dingi zu uns und erklärte, dass es besser wäre hier nicht zu ankern, er habe vor ein paar Tagen 260 € Bußgeld bezahlt. Bei genauer Ansicht der Seekarte erkannten wir, dass unser Ankerplatz tatsächlich ein Sperrgebiet war. Entweder war das neu oder es war uns in den ganzen Jahren nicht aufgefallen. Egal, wir holten den Anker nochmal ein und suchten uns einen anderen Platz. Wer jetzt glaubt, das war es jetzt, weit gefehlt. Am nächsten Morgen hatten wir ein Polizeiboot längsseits. Polizisten, die uns höflich aber bestimmt erklärten den Platz zu räumen, da zum Wochenende eine Ruderveranstaltung hier stattfinden würde. Also erneut den Anker hoch und 50 m weiter neu geankert. Den Rest des Tages verbrachten wir dann mit Einkaufen, natürlich bei Lidl, und mit kleineren Reparaturen am Boot.

Kleine Arbeiten mit großer Wirkung, endlich kann man die Luke wieder schließen.


Den letzten Tag in Split erfüllten wir uns den Wunsch einmal den Park Marjan auf der gleichnamigen Halbinsel zu besuchen. Was soll ich sagen, über 10 km sind wir gelaufen und es war wirklich schön! Wir waren total beeindruckt und werden sicher diesen Park wieder besuchen. Schaut Euch die Bilder an, dann werdet Ihr verstehen…
Am Abend bekam Günther endlich sein lang ersehntes Wunschessen, Pfannkuchen mit Nutella.


Es war der letzte Abend, denn Günther musste wieder zurück in die Aprilia.
Servus Günther, es war eine tolle Zeit und wir hatten viel Spaß ! Vielleicht ergibt sich ja im Herbst wieder eine Gelegenheit, ein Stück des Weges gemeinsam zu schippern. Pass auf auf Dich und komm gut in die Aprilia Marittima !
Weitere Bilder aus dem Park Marjan



























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Ein großes DANKESCHÖN der „Drei Vagabunden“ ist Euch sicher.
Hallo Vagabunden,
toller Reisebericht. Die wunderschönen Bilder haben wir mit Wehmut gesehen. Kommen doch Erinnerungen auf, da diese Orte uns aus vergangenen Zeit wohlbekannt sind.
Wir sind z.Z. in Porto und genießen den Wind, die Sonne und das Meer halt von Festland aus.
Euch weiterhin eine schöne Reise
Norbert und Christa