17. – 19.05.2024
17.05.2024
Start: Kroatien, Insel Brac, Bucht Luka – Ziel: Kroatien, Halbinsel Peljesac, Bucht von Loviste
Fahrzeit 11 Stunden, Strecke 41 sm davon 21 sm unter Motor und 20 sm unter Segel
18.05.2024
Start: Kroatien, Halbinsel Peljesac, Bucht von Loviste – Ziel: Kroatien, Halbinsel Peljesac, Zuljana
Fahrzeit 5,5 Stunden, Strecke 23 sm davon 20 sm unter Motor und 3 sm unter Segel
19.05.2024
Start: Kroatien, Halbinsel Peljesac, Zuljana – Ziel: Kroatien, Festland, Dubrovnik , ACI Marina vor Anker
Fahrzeit 7,5 Stunden, Strecke 37 sm davon 37 sm unter Motor und 0 sm unter Segel

Da das aktuelle Wetter nichts Gutes versprach und unser Hunger nach Sonne, Wärme und blauem Himmel einstweilen unstillbar war, trafen wir eine “harte”, aber die einzig wahre Entscheidung. Jetzt wird nicht mehr gebummelt, jetzt wird Gas gegeben, in drei Tagen wollten wir in Dubrovnik sein. Unsere Freunde Esther und Marc heckten diesen Plan gemeinsam mit uns aus. Die Wetterprognosen versprachen nichts Gutes, viel Regen, das ein oder andere Gewitter, fast kein Wind und wenn Wind, immer aus der falschen Richtung. Für uns war nur noch eins wichtig: können wir bei dem Wetter raus auf See und ist eine Fahrt Richtung Süden vertretbar. Vier Köpfe, die nickten, sprachen Bände und somit war es beschlossen, in 3 Tagen geht es 100 sm nach Dubrovnik. Dort würden wir uns dann von den Strapazen erholen und auf das nächste passende Wetterfenster in den Süden warten.

Wir verlassen unsere geschützte Bucht…..
…und fahren auf eine Wand aus Wolken zu.

Schon die erste und längste Etappe in die Bucht vor Loviste, am nördlichen Zipfel der Halbinsel Peljesac, war ein ständiges Gerangel, Kampf wäre dann doch übertrieben, mit dem Wetter. Zuerst konnten wir super segeln. Dann, bei der ersten Wende kurz vor dem Festland, kamen schon die ersten heftigen Böen von den hohen und steilen Bergen am Festland heruntergerollt und erwischten uns kalt. Schnell wurde uns klar, segeln unter diesen Umständen wird uns keine Freude bringen und wir strichen im wahrsten Sinne unsere Segel.

Mit dem Motor eierten wir dann wie auf kochendem Wasser bis ans Südkap der Insel Hvar.

Irgendwie muss man die Zeit ja totschlagen, zwei von drei pennen.

Um das Kap Sucuraj drumherum und schwuppdiwupp konnten wir unsere Segel, die einstweilen klitschnass vom vielen Regen waren, zum Trocknen und auch zum Segeln herausholen.

Die Götter der Winde waren sogar so gnädig, dass wir direkt vor die Bucht segeln konnten und nur noch zum Ankern den Motor starten mussten. Nach 11 Stunden und einigen Wetterkapriolen konnten wir in der Bucht vor Loviste unseren Anker für die Nacht legen. 

Crewbesprechung für den nächsten Tag

Der nächste Tag, wir konnten es kaum glauben, empfing uns mit Sonnenschein. Diese Gelegenheit mussten wir für einen kleinen Landgang nutzen, um uns die Beine zu vertreten. Wir hatten ja etwas Zeit, da für diesen Tag mit etwas über 20 sm die kürzeste der drei Etappen vor uns lag. Mittags ging es dann bei schönstem Wetter und voller Tatendrang los.

Kaum raus aus der Bucht wussten wir schon, wenn segeln, dann mit vielen Wenden, da der Wind wie üblich, in den letzten Tagen direkt von vorne kam. Wir versuchten es, aber bei diesem Versuch war es dann auch geblieben. Wer das Revier kennt weiß, dass hier ein Surferparadies ist. Zwischen der Halbinsel Peljesac und der Insel Korcula gibt es eine Engstelle, wo bei diesen Windverhältnissen sich die Windstärke erheblich erhöht und alle Surfer regelrecht übers Wasser fliegen.

Segler meines “Kalibers”, die dagegen ansegeln müssen, werden schnell erkennen, dass doch noch einiges an Erfahrung fehlt, um mit diesen Böen sicher zurechtzukommen. Lange Rede kurzer Sinn, auch ich weiß wann man die Segel besser einholt und den Motor zur Fortbewegung nutzt, auch wenn es am Ego kratzt.

Am späten Nachmittag wurde das Wetter immer ungemütlicher, der morgendliche Sonnenschein wandelte sich in immer mehr zu dicken Gewitter- und Regenwolken. Immer wieder war das Grollen von Donner zu hören und durch die Wolken waren auch die ersten Blitze zu erkennen. Natürlich öffneten sich dann auch noch die Pforten des Himmels, um uns kurz vor unserem Ziel noch mit einem Regenschauer zu beglücken. Wir ließen uns aber unsere gute Laune, dem Süden auch an diesem Tag wieder 20 sm näher gekommen zu sein, nicht nehmen.

Und dann am letzten Morgen der Drei-Tages-Etappe lachte uns die Sonne wieder ins Gesicht. Wir starteten, wie schon am Abend zuvor bei einem Gläschen Cola mit Rum besprochen, um 8 Uhr die Motoren für die letzte Etappe nach Dubrovnik.

Für diesen Tag gab es über den Wind nichts zu meckern, denn es gab keinen Wind. Endlich hatten wir auch das Gefühl, dem Süden etwas näher zu sein, da uns auch die Sonne den ganzen Weg nach Dubrovnik begleitete.

Am späten Nachmittag hatten wir dann unser Ziel der Drei-Tages-Etappe, die ACI Marina in Dubrovnik erreicht. Diese Marina liegt in einem schönen Fjord und es gibt gut geschützte Ankerplätze vor der Marina. Ziel erreicht, wir waren dem Süden 100 sm näher gekommen. Jetzt galt es, das nächste passende Wetterfenster abzupassen um die Reise in den Süden fortzusetzen. Aber jetzt war erstmal durchschnaufen angesagt.

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