11. – 16.05.2024
11.05.2024
Start: Start: Kroatien, Adria, Festland, Split, Bucht Poljud
Ziel: Kroatien, Adria, Insel Korcula, Bucht Gradina
12.05.2024
Start: Kroatien, Adria, Insel Korcula, Bucht Gradina
Ziel: Kroatien, Adria, Insel Korcula, Ankerplatz Badija
13.05.2024
Start: Kroatien, Adria, Insel Korcula, Ankerplatz Badija
14.05.2025
Adria Süd Richtung Golf von Otranto
15.05.2025
Ziel: Griechenland, Ionische Meer, Festland, Igoumenitsa
16.05.2025
Ruhetag: Griechenland, Ionische Meer, Festland, Igoumenitsa

Nach etlichen Recherchen in den verschiedensten Wetterforen hatten wir jetzt zwei Optionen.

Option eins, wir bummeln noch 2 Wochen an der kroatischen Küste, irgendwo zwischen Split und Dubrovnik, das kommende schlechte Wetter ab ODER wählen die zweite Option: wir machen uns unverzüglich auf den Weg nach Griechenland.

Wir hatten dafür nur ein kleines Wetterfenster und mussten kurz vor unserem geplanten Ziel, der Hafenstadt Igoumenitsa, mit schlechten Wetter rechnen. Dieses Risiko war in Kauf zu nehmen, da es zum ersten am Ende der Etappe genug Ausweichmöglichkeiten gab und zum zweiten die grundsätzlichen Voraussetzungen schon fast optimal waren. Leichter bis mäßiger Wind überwiegend aus NW, also leicht von hinten, so gut wie keine Bewölkung, am Tag überwiegend Sonnenschein und nachts auch noch gute Sicht durch den Vollmond, den wir vor zwei Tagen hatten.

Wir freuten uns auf diese Etappe, die uns zuerst zur Nordspitze von Korcula in die Bucht Gradina und dann zur Südspitze von Korcula vor der Klosterinsel Badija, führte. Von Badija aus ging es dann nonstop in etwa 60 Stunden nach Griechenland zur Hafenstadt Igoumenitsa. Auf diesen Teil waren wir am meisten gespannt, da dies, 60 Stunden am Stück durchzufahren, ein neues Kapitel in unserem Vagabundenleben als Segler sein würde. Wir hatten ja letztes Jahr schon einen Versuch gestartet, mussten aber wetterbedingt nach der halben Strecke Schutz in einer Bucht vor Dubrovnik suchen.

Am 11.05. morgens um 8 Uhr wurden die Anker gelichtet. Für Günther mit seiner Xanthus of Shark ging es zurück in den Heimathafen Aprilia Marittima und für uns mit unserer Jumeni ging es Richtung Griechenland.

Leider kam der vorhergesagte Wind im ersten Teil der Etappe nach Korcula nicht wie angesagt und wir mussten die ersten Meilen unter Motor fahren. Nachdem wir die Insel Brac an der Nordspitze passierten setzte auch der Wind ein und wir konnten fast bis nach Korcula segeln.

Auf dem Weg nach Korcula passieren wir den Hauptort Hvar von der gleichnamigen Insel.

In der Bucht Gradina angekommen fanden wir auch die Bojen vor und hatten das Glück, dass keiner zum Abkassieren der Boje kam.

In der Bucht Gradina am nördlichen Ende von Korcula
Schön langsam wird es spannend, was uns wohl bei den Nachfahrten erwarten wird?

Der nächste Tag bescherte uns ganz viel Sonne und ganz wenig Wind. Wir nahmen es wie es war, anders herum wäre es sicherlich nicht schöner gewesen und bewegten uns mit Motorkraft an die Nordspitze der Insel Korcula. Eine Stunde, also ca. 5 sm vor unserem Ankerplatz setzte dann ganz plötzlich heftiger Wind ein, doch jetzt waren wir schon viel zu schlapp um noch die Segel zu setzen und so quälten wir uns durch die immer heftiger werdenden Wellen zu unserem Ankerplatz. Für die Nacht war der Wind dann gnädig und verzog sich, sodass wir in Ruhe schlafen konnten.

Unser Ankerplatz vor dem Kloster der Insel Badija am südlichen Ende von Korcula.

Bei Sonnenschein und einer leichten Brise holten wir um 6 Uhr am nächsten Morgen unseren Anker ein und machten uns auf den Weg nach Griechenland. 280 sm lagen jetzt vor uns und wir freuten uns, dass der angesagte Wind pünktlich und aus der richtigen Richtung kam.

Wir setzten alle Segel und ließen die schönen Morgenstunden auf uns wirken. 4 Stunden später war dann Schluss mit dem Wind, sodass wir unter Motor weiter fahren mussten. Stunde für Stunde hofften wir dann, dass der Wind wieder einsetzen möge, denn die Wellen, die der Wind seit heute Vormittag mit sich brachte plagten uns ganz schön. Um kurz nach 17 Uhr war er dann endlich da, der Wind zum Segel Setzen und wir hatten sofort wieder etwas Ruhe im Boot.

Da geht einem das Herz auf, eine gute Brise trägt die Jumeni Richtung Griechenland und der Tag verabschiedet sich mit solchem Schauspiel..

Die Sonne ging und der Mond leuchtete uns den Weg.

Um zwei Uhr nachts ging dann das Elend wieder von vorne los, wenig Wind, die Segel nur am Schlagen und so mussten wir sie zu guter Letzt einholen. Ohne Segel ging es sofort wieder los mit dem Gerolle im Boot, selbst das Großsegel, das wir stehen ließen, brachte keine große Erleichterung. Um 9 Uhr vormittags hatten wir die Nase voll von dem Geschaukel, wir hatten alle schon mächtig Muskelkater. Nun wurde der Kurs Richtung Italien geändert, um das Geschaukel etwas abzumildern. Leider nur mit geringem Erfolg, aber wir bekamen Internetempfang und konnten aktuelle Wetterdaten herunterladen. Es war einfach nicht auszumachen aus welcher Richtung diese Kappelwellen kamen. Einstweilen waren manche Wellen bestimmt schon 3 m hoch und jedes Mal, wenn uns eine dieser Welle erwischte, war festklammern mit Händen und Füßen angesagt. Essen war nur noch aus der Hand möglich und selbst das Trinken wurde zu einer Herausforderung. Bei jedem segelbaren Wind der kam setzten wir die Segel und freuten uns darüber, dass etwas Ruhe ins Boot kam.

Auch Samy nutzte jede Windphase um Schlaf nachzuholen.

Für die zweite Nacht blieb dann der Wind ganz aus und wir konnten nur unter Motor gegen die Wellen anfahren. Nach Mitternacht änderte sich das Verhalten der Wellen, sie wurden etwas gleichmäßiger und kamen von vorn aus Richtung Albanien. Mit Hilfe des Großsegels als Stützsegel bekamen wir dann so viel Ruhe ins Boot, dass auch wieder an Schlaf zu denken war. Jeder von uns konnte jetzt zum ersten Mal in dieser Nacht 2 Stunden durchschlafen.

Durchgefroren und erschöpft erreichten wir nach 50 Stunden Griechenland.

Um 8 Uhr, wir waren gerade in der Durchfahrt zwischen Nordküste Korfu und Albanien, brummte unser Handy und wir bekamen von Freunden die Nachricht, dass wir gleich über ihren Bug fahren würden.

Es war die Hoppetosse mit Karin und Micha. Flugs das Fernglas genommen, schauten wir in die Bucht Agios Stefanos und tatsächlich: da stand sie vor Anker, die SY Hoppetosse. Kurz entschlossen änderten wir den Kurs Richtung Hoppetosse, legten dort an und die beiden luden uns zu einer frischen Tasse Kaffee und einem Frühstück ein. Nach entspannten 2 Stunden trennten sich dann leider wieder unsere Wege, Karin und Micha wollten in den Süden von Italien und uns zog es in den Norden von Griechenland, Richtung Chalkidiki.

Jetzt war auch wieder der langersehnte Wind da und wir konnten die letzten Meilen nach Igoumenitsa unter Segel zurücklegen. Um 17:30 Uhr, nach über 57 Stunden erreichten wir unseren ersten Ankerplatz in Griechenland.

Von dicken Regenwolken wurden wir in Igoumenitsa begrüßt.

Wir hatten eine lange Etappe zurückgelegt und konnten auch diese für uns als neue Herausforderung meistern. Es machte uns zufrieden und stolz und wir konnten wieder ein Stück Erfahrung auf unserem Konto verbuchen.

Jetzt freuten wir uns aber erst mal auf zwei Mützen voll Schlaf.


Zeit unter FahrtStrecke gesamtdavon mit Motordavon mit Segel
Tag 019-02475,1 Std.350,3 sm255,6 sm94,7 sm
Gesamt bis Tag 024134,3 Std.627,1 sm480,1 sm147,0 sm

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2 Kommentare

  1. Toll das Ihr in Chriechenland angekommen seid, bin heftig stolz auf euch. Frohes Schaffen Ihr Lieben, drück euch ganz feste. Bussi

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